Der Frankenschnellweg ist so, wie er sich heute präsentiert, ein städtebaulicher und verkehrlicher Missstand, der in dieser Form nicht beibehalten werden kann. Er ist derzeit eine zu 95 % fertig gebaute Autobahn; der Verkehr wird kreuzungsfrei und vierspurig in die Stadt geleitet und mitten in der Innenstadt aufgestaut, mit den bekannten Problemen und Folgen.
Die Lösung dieses Problems ist aber nicht der Ausbau als Autobahn, wie es die Stadt vorhat, sondern der Rückbau, wie es Frau Prof. Burgstaller von der FH Nürnberg und ihr Team aus Studierenden von Architektur und Städtebau unter dem Stichwort "Frankenboulevard" vorgeschlagen haben, und wie es auch vom VCD vertreten wird. Der Stau wird nach außen, also aus der Innenstadt heraus, verlagert, der Verkehr wird reduziert, die frei werdenden Flächen in bester Innenstadtlage können städtebaulich entwickelt werden.
Bei der Position, wie sie im vorliegenden Entwurf des Wahlprogramms formuliert wird, müssen sich die Nürnberger Grünen fragen lassen, wie sie Mehrheiten dafür gewinnen wollen, und wie ihre Bündnisperspektive für den neuen Stadtrat aussieht, wenn sie in einer zentralen Frage der Stadtentwicklung Nürnbergs eine Position vertreten, die im künftigen Stadtrat und nach meiner Meinung auch in der Nürnberger Bevölkerung nicht mehrheitsfähig ist.